Der Tongariro-Nationalpark ist Neuseelands ältester Nationalpark und UNESCO-Weltkulturerbe. In dem Park gibt es drei Vulkane: den Ruapehu, den Ngauruhoe und den Tongariro. Für die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, ist der Mount Tongariro die Quelle ihrer Macht: Ihre Geschichte und Geschichten sind eng mit dem Berg verknüpft. Der Legende nach kam Häuptling Ngatoroirangi auf der Mitte der Nordinsel des heutigen Neuseelands an Land. Um Anspruch auf das Land um den Tongariro zu erheben, musste Ngatoroirangi auf seiner Spitze ein Feuer entzünden. Von seiner weiblichen Sklavin Auruhoe begleitet, machte er sich an den Aufstieg. Ein eisiger Südwind zog auf, und die schneidende Kälte drohte, sie zu töten. Ngatoroirangi rief seine Schwestern, Priesterinnen im entfernten Hawaiki, ihm Feuer zu senden. Und die Schwestern schickten es. Um seinen Schwestern und dem Gott der Vulkane zu danken, opferte Ngatoroirangi Auruhoe und warf ihren Körper in den Vulkan, der auch heute noch ihren Namen trägt: Ngauruhoe. Seit vor 200 Jahren die ersten Weißen in Aotearoa, "dem Land der langen, weißen Wolke", landeten, bedrohen Kahlschlag und Schafzucht den heiligen Berg. Für den Tuwharetoa-Stamm ist Tongariro die Quelle ihrer Macht. Dort ruhen ihre Vorfahren, und der Berg legitimiert ihren Anspruch auf dieses Land. Um zu verhindern, dass ihr Land in private Hände fällt, machte Häuptling Te Heuheu Tukino 1887 den Berg zum Geschenk an die Regierung von Neuseeland - mit der Maßgabe, ihn für alle Menschen zu schützen.