Prinzessin Elisabeth (Romy Schneider), von allen Sissi gerufen, ist gerade unbeschwerte 16 Jahre alt und bewundert ihren Vater, den Erzherzog Max in Bayern (Gustav Knuth). Dieser hält nichts von höfischem Zeremoniell und zieht sein Jagdrevier in Possenhofen am Starnberger See jederzeit dem Ballsaal vor. Deshalb wird er auch nicht eingeladen, als Mutter Ludovika (Magda Schneider) nach Bad Ischl fährt, um ihre ältere Tochter Nené (Uta Franz) mit Franz Joseph (Karlheinz Böhm), dem jungen Kaiser von Österreich, zu verloben. Dies alles geschieht auf Wunsch der Kaiserinmutter, Erzherzogin Sophie (Vilma Degischer); sie hat ihren Sohn auf den Thron gebracht und will ihm nun zum Geburtstag auch die passende Frau präsentieren. Doch dann läuft nicht alles wie geplant. Beim Fischen begegnet Sissi, die nach Ischl mitreisen durfte, durch Zufall dem Kaiser und angelt sich buchstäblich den Mann fürs Leben. Bei einem Pirschgang, den die beiden heimlich unternehmen, darf Sissi vom feschen Kaiser vernehmen, er beneide den Mann, der sie einmal zur Frau bekomme. Beim abendlichen Ball lässt er Elisabeth zu aller Verwunderung einen Korb voller Rosen überreichen. Nur wenig später verkündet er seine Verlobung - mit Sissi, der blutjungen Prinzessin aus der Provinz. Die höfische Welt ist konsterniert, die sitzen gelassene Nené frustriert, das Land begeistert, und die Hochzeit wird - wie zu erwarten ist - kaiserlich kolossal. "Gegen die schauspielerische Verpackung dieser Unterhaltungsdutzendware ist nichts einzuwenden, zumal in Romy Schneider als Sissi und Karlheinz Böhm als Franz Joseph zwei auch äusserlich ansprechende Interpreten dieser kostümlich gross aufgeputzten Episode serviert werden." So herablassend und hölzern können Filmkritiker (in diesem Fall der deutsche "Film-Beobachter" nach der Premiere) sein. Das Publikum allerdings liess sich vom trockenen Halbverriss nicht irritieren. Es pilgerte in gewaltigen Scharen ins Kino. Und weil es sich an seiner Sissi nicht sattsehen konnte, produzierte Ernst Marischka noch zwei ebenso erfolgreiche Fortsetzungen: "Sissi - Die junge Kaiserin" (1956) und "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin" (1957). Drehbuchautor und Regisseur Ernst Marischka, der 1963 in Chur verstarb, schuf sich mit der "Sissi"-Trilogie sein eigenes Denkmal. In Deutschland schlug der Film bei der Erstaufführung selbst den Welthit "Vom Winde verweht". Und Romy Schneider, die hier noch an der Seite ihrer Mutter Magda agierte, hatte zeitlebens Mühe, sich von dem sanft kitschigen Prinzessinnen-Image zu trennen. Das wiederum zeigt, mit welch sicherem Blick der routinierte Ernst Marischka das unverbrauchte Temperament der jungen Romy einzuschätzen wusste: Nur ihretwegen hatte er schliesslich sein eigenes Operetten-Libretto aus dem Jahre 1932 zur aufwendigen Kinoaugenweide umgeschrieben.